Die italienische Galeristin und Redakteurin Carla Sozzani erklärt, warum Form und Farbe sie inspirierten, ihr Mailänder Zuhause mit Designs von Arne Jacobsen auszustatten.
Wenn man die Gründerin von ‚10 Corso Como‘, des – wie viele meinen – ersten Design Concept Stores der Welt ist, braucht es viel, damit ein Design hervorsticht. Doch genau das tun Arne Jacobsens Stücke für Fritz Hansen seit vierzig Jahren für die Galeristin und Herausgeberin Carla Sozzani. „Meine ersten Designs von Arne Jacobsen habe ich in den 70er Jahren gekauft“, erklärt Carla. „Es war die Cylinda Linie mit all den schönen Stahltöpfen – einer Teekanne, einer Kaffeekanne, einer Kaffeepresse und so weiter. Ich benutze die Dinge nicht mehr, aber sie sind immer noch in meiner Küche zu finden. Die Stücke sind immer noch wunderschön!“
Diese klaren Linien aus Stahl hinterließen einen prägenden Eindruck bei Carla, die als nächstes eine Handvoll Stühle der Serie7TM in leuchtendem Rot-Orange kaufte – ebenfalls von Jacobsen und hergestellt von Fritz Hansen. Anfänglich statteten sie ihre Küche aus, später verschönerten die Stühle ihr Büro. „Ich habe die Serie7 TM auch in meinem Studio und in der Galerie. Ich finde den Stuhl sehr vielseitig. Die Stapelbarkeit ist ein ausgesprochen funktionaler Aspekt. Ich liebe seine Linienführung: organisch, fast wie der Körper einer Frau.“ Carla Sozzani hat gegenüber Arne Jacobsens Egg TM und Drop TM Chair - die beide in ihren Häusern, Galerien und Geschäften stehen - ähnliche Empfindungen. Schon oft hat sie im Laufe ihrer Karriere mit Fritz Hansen zusammengearbeitet; im Rahmen der letzten Kooperation aus dem Jahr 2020 hat sie eine Palette von 16 Farben für den Stuhl Serie7 TM kreiert. „Als Fritz Hansen zum ersten Mal auf mich zukam, um das Farbschema zu entwickeln, war ich überrascht. Aber sie erinnerten mich daran, dass ich mit diesen Stücken jahrzehntelang auf verschiedene Weise gearbeitet hatte. In den Jahren seit der Eröffnung im Jahr 1990 habe ich drei Ausstellungen mit Stücken von Arne Jacobsen in der Galleria Sozzani in Mailand und eine in Seoul veranstaltet. Rückblickend wird mir bewusst, dass mich Fritz Hansen während meiner gesamten Karriere begleitet hat.
Carla weist darauf hin, dass insbesondere der EggTM Chair überall im Haus eingesetzt werden kann. „Ich habe keine bestimmten, idealen Orte für den Egg TM; ich denke wirklich, dass er in jedem Raum funktioniert. Es ist ein sehr einladendes Möbelstück. Seine Form und Funktionalität sind perfekt“, sagt sie.
Carlas Haus am Stadtrand von Mailand wurde in den 1930er Jahren von dem humanistischen Architekten und Designer Pier Giulio Magistretti, dem Vater von Vico Magistretti, entworfen. Es ist umgeben von Land und Blumen, mit riesigen Fenstern, die das Licht hereinlassen. „Da es sich um ein Magistretti-Haus handelt, sind die Proportionen perfekt. Aber ich lebe jetzt bereits seit 36 Jahren dort, habe also im Laufe der Zeit vieles verändert. Ein Zuhause bleibt nicht immer gleich – die Dinge ändern sich, wenn sich der Geschmack ändert. Ich habe Wände eingerissen und Türen entfernt. Ständig platziere ich die Dinge neu. Ich kann Leute nicht verstehen, die einen Innenarchitekten beauftragen, ihr Zuhause zu gestalten. Das verdirbt einem doch alle Freude an der Suche nach dem passenden Konzept, den passenden Elementen! Was macht daran Spaß?“, fragt Carla. Carla hat im Laufe der Jahre mit großer Freude nach und nach ihre Arne Jacobsen Stücke von Fritz Hansen gesammelt, platziert und wieder neu platziert. Obwohl sich ihre ästhetische Sensibilität weiterentwickelt, hat ihre Liebe zu diesen Stücken nie nachgelassen, was den Wert zeitlosen Designs unterstreicht.