Der Modejournalist Daniel Lindström ist der Meinung, dass Möbel wie auch Mode auf Langlebigkeit ausgelegt sein sollten.
Der in Stockholm lebende Daniel Lindström ist Fashion Director der Zeitschriften King und Café. Bei Café ist er in dieser Funktion seit mehr als 20 Jahren tätig. Es überrascht sicher nicht, dass Daniel über einen ausgeprägten Sinn für Schönheit und Qualität verfügt, und das nicht nur in Bezug auf Kleidung. Sein Zuhause, ein Reihenhaus oben auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses (ja, tatsächlich) am Stadtrand von Stockholm, diente einst als Büro, ist aber nunmehr seit 11 Jahren das Familienhaus für ihn und seine drei Kinder. Obwohl kompakter Bauart, erfüllt das Haus mit vier Schlafzimmern im Obergeschoss und einem offenen Wohnbereich im Erdgeschoss perfekt die Bedürfnisse der Familie. Im Flur finden seine vielen Bücher und ein Schreibtisch Platz in maßgeschneiderten Regalen. Dort findet man auch das erste Fritz Hansen Design des Hauses, einen Arne Jacobsen Stuhl der Serie 7 mit Rollen und Lederpolsterung. „Sieht gut aus, ist bequem, was kann man mehr verlangen?“ Lindström lacht. Aber sein Interesse geht über den Aspekt Komfort hinaus. „Letztendlich geht es mir um zeitloses Design“, erklärt er. „Ich habe keine Gegenstände in meinem Haus, die veraltet aussehen, und ich denke nicht, dass das jemals der Fall sein wird. Ihre Langlebigkeit verdankt sich der Qualität und dem Aussehen.“
Lindströms Interesse für dänisches Design nahm seinen Anfang bei einem Besuch in Kopenhagen mit seinem Chef in den 90er Jahren. „Wir haben zwei Nächte im SAS Royal Hotel verbracht. Damals konnte man noch das berühmte Zimmer 606 buchen, in dem sich alle Originalstücke von Arne Jacobsen befinden. Nach diesem Erlebnis fing ich ernsthaft an, mich mit diesen Designs zu beschäftigen“, sagt Daniel. Das erste Stück von Fritz Hansen, das Lindström kaufte, war der Couchtisch PK61: ein klares, strukturiertes Design mit Beinen aus gebürstetem Edelstahl und einer transparenten Glasplatte. „Ich liebe diesen Tisch“, sagt er, „aber jahrelang mussten wir kleine Abdeckungen an den Seiten verwenden, um unsere Kinder vor dem Glas zu schützen. Jetzt, wo meine Kinder älter sind, kann ich den Tisch in voller Schönheit glänzen lassen.“ Obwohl Lindström eine Reihe von Fritz Hansen Stücken besitzt, darunter zwei sehr frühe Ausgaben des Ant Chairs von Arne Jacobsen, sind es die Poul Kjærholm Designs, die sein Herz wirklich erobert haben. „Poul Kjærholms Arbeit ist das perfekte Beispiel für zeitloses Design“, sagt er. „Der Materialmix, die Linienführung, ich liebe es. Deshalb habe ich so viele seiner Stücke in meinem Haus. Aber ich liebe auch Kontraste, deshalb mag ich die Stücke von Arne Jacobsen. Kjærholms Arbeiten sind oft schlicht und minimalistisch, während Jacobsen viel organischer und weicher gearbeitet hat. Beide Looks sorgen für ein Gefühl der Ausgeglichenheit.“
Wenn er die Möglichkeit hätte, würde er eine PK24 Chaiselongue erwerben: „Es ist ein Kunstwerk.“ Lindström sieht in seiner Möbelkollektion eine Analogie zu einem Kleiderschrank: Jetzt, wo sie im Laufe der Jahre eine solide Basis bekommen hat, kann sie zur Veränderung des Ambientes um kleine Dinge wie Keramik und Kunst ergänzt werden – das Fundament bleibt das gleiche. „Wenn Sie zeitloses Design besitzen, müssen Sie nicht ständig etwas hinzufügen“, sagt er. Man arbeitet mit dem, was man hat, und es wird zum Teil deines Lebens.“